Regenwaldzerstörung: Palmölgewinnung ohne die Zerstörung nicht glaubhaft

Die Täter identisch – dies ist das Ergebnis einer Analyse der Regenwaldzerstörung von Satellitendaten aus Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea, die von Chain Reaction Research(CRR) bereitgestellt wurde. Die Zerstörung des Palmenregenwaldes ist Realität geworden.

Zunächst erstmal die gute Nachricht: Im Jahre 2020 wurde offenbar weniger Regenwald abgeholzt als in den jeweiligem Jahren davor. Die schlechte Nachricht: Verantwortlich für die Zerstörung sind die gleichen Palmöl-Unternehmen wie zuvor. Dies konnte man anhand von Satellitendaten der Analysen von CRR(Chain Reaction Reseach) entnehmen.

Regenwaldzerstörung
Regenwald in unbeflecktem Zustand

Regenwaldzerstörung halbiert?

Laut der Analyse haben Palmölunternehmen in Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea bis 2020 38.000 Hektar Regenwald gerodet. Dies bedeutet, dass der Waldverlust für Palmöl zwar geringer ist als in den Vorjahren, aber die Täter sind die gleichen. Laut der Satellitenbewertung lagen die Zahlen 2018 und 2019 knapp doppelt so hoch. (2018: 74.000 Hektar; 2019: 90.000 Hektar).

Die Zahlen täuschen

Da das Jahr 2020 jedoch im Zeichen der Corona-Pandemie stand, ist schwer zu sagen was der Grund für den Rückgang wirklich sei. Viele Staaten haben durch die Einschränkung der Wirtschaft Ihren Handel beschränkt beziehungsweise deutlich zurückgefahren. Man kann also eher davon ausgehen, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausschlaggebender dafür gewesen sind und nicht der No-Deforestation-Policy vieler Großkonzerne der Firmen, die ihr Palmöl von diesen Täterfirmen beziehen. Mit den geplanten Großprojekten, insbesondere in Indonesien, könnte der Regenwaldverlust im Jahr 2021 wieder stark zunehmen. Die Regierung hofft, die Biodieselproduktion in großem Umfang ausweiten und 15 Millionen Hektar neue Plantagen in tropischen Regenwaldgebieten für den heimischen Markt entwickeln zu können.

Welche Firmen stecken wirklich dahinter

Bis 2020 wurden 58% der Regenwaldzerstörung in Konzessionen mit nur 10 Unternehmen festgestellt. Auf Rang 1 steht die Firma des indonesischen Geschäftsmannes Sulaidy. Es gibt nur sehr wenige Informationen über die Firma. Allein in Ost-Kalimantan hat Sulaidi fast 2.000 Hektar Regenwald für Plantagen abgeholzt. Sulaidy-Palmöl wurde schließlich in der nicht-korporativen Mühlenanlage eines großen Unternehmens beworben und behauptete, dass kein Regenwald abgeholzt wurde, um Palmöl anzubauen. Nach Feldforschung kauften die folgenden Unternehmen Palmöl aus der Anlage: ADM, Oleon, Avon, Danone, Kellogg, Mondelēz, Nestlé, PZ Cussons, Unilever und Upfield. Der zweite Platz gehört Ciliandry Anky Abadi. Genau wie bei First Resources wird gesagt, dass diese zur Familie Fangiono gehört, auch wenn First Resources sich weigert eine direkte Geschäftsbeziehung offenzulegen.

Petition „Stoppt den Raubbau am Nasenaffen-Wald auf Borneo“

Wir streiten uns mit einem anderen Plantagenunternehmen von First Resources mit der Petition „Stoppt den Raubbau des Nasenaffenwaldes auf Borneo“. Ciliandry Anky Abadi Palmöl wird an Avon, Friesland Campina, Johnson & Johnson, Kellogg’s, L’Oreal, Mondelēz, PZ Cussons und Upfield geliefert. Bengalon Jaya Lestari, der drittgrößte Abholzer, ist ebenfalls in Borneo tätig. Er ist ein Neuling auf der Liste, alle anderen Unternehmen gehörten 2018 und 2019 zu den Top-Palmölzerstörern.

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